In der Nacht vom 12. zum 13.03. wurde der Eingangsbereich des Jobcenters in Lichtenberg von uns mit Bitumen eingefärbt, sowie die beiden Türen mit Pflastersteinen zerstört.
Diese Aktion gilt insbesondere dem repressiven Charakter dieser Institution des Arbeitszwanges und wir rufen in diesem Zusammenhang zur Teilnahme am Aktionstag gegen Repression (antirep2014.noblogs.org) am 22.3. in Berlin auf.
Im gängigen Verständnis wird Repression als etwas verstanden, mit dem der Staat auf missliebigen politischen Aktivismus reagiert: Er knüppelt unsere Demos nieder, überwacht uns mittels seiner Geheimdienste und BKA/LKA und viel zu oft werden Genoss_innen in seine Knäste entführt. Diesen Umstand immer wieder zu skandalisieren und aktiv Gegenmaßnahmen zu entwickeln, war seit jeher Teil revolutionärer Kämpfe und muss es auch weiterhin bleiben. Dieses Anliegen des kommenden Aktionstages unterstützen wir selstverständlich. Wir haben uns im Vorfeld des 22.3. jedoch dazu entschlossen, mit unserem Anschlag ein Licht auf die Art staatlicher Repression zu werfen, von der ungleich mehr Menschen direkt und indirekt betroffen sind.
Repression ist…
wenn Menschen, die keiner Erwerbsarbeit nachgehen (können), vom Jobcenter genötigt werden, sich für jeden noch so kleinen Geldbetrag den sie erhalten zu rechtfertigen. Wenn jede*r mit Sanktionen bedroht wird der*die einen unnützen Beratungstermin verpasst oder nicht bereit ist eine Maßnahme anzutreten, die meist – selbst nach der Logik der Wertschöpfung – schlichtweg sinnlos ist.
Mit ihrer Behauptung, Menschen wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern und ihrer Methode des „Fördern und Fordern“ rechtfertigen sie jede noch so große Schweinerei. Betroffene werden mittels Sprechstunden und Maßnahmen schikaniert und erniedrigt oder durch Strafkürzungen und immer häufiger auch Zwangsräumungen in ihrer Existenz bedroht.
All das obwohl – angesichts von Massenarbeitslosigkeit und einem Abrutschen wachsender Bevölkerungsteile in die Prekarität – klar sein sollte, dass jegliches Gerede von Vollbeschäftigung nichts als neoliberaler Zynismus sein kann. Ein System, dessen Produktion nicht die Bedürfnisse der Menschen und die Verteilung der gesellschaftlich notwendigen Arbeit auf möglichst viele Schultern zum Ziel hat, sondern der es einzig um die Steigerung und Beschleunigung der Kapitalanhäufung geht, wird die Versorgung aller Menschen niemals leisten können oder auch nur wollen.
Die gesellschaftliche Ächtung mit der erwerbslose Menschen dennoch konfrontiert sind, macht uns wütend!
Uns geht es nicht um Arbeit für Alle, sondern um die Überwindung der warenförmigen Gesellschaft und ihrer Arbeit, die immer Ausbeutung und Unterwerfung bleiben muss.
Für ein Leben in Solidarität und Freiheit!
Für den Anarchismus!
(A)