Letzten Samstag fand eine Strassentheater-Aktion statt, die so genannte ‚kriminalitätsbelastete Orte‘ (hier: Kottbusser Tor, Kottbusser Damm, Hermannplatz) als Orte der Repression markierte und für die Anti-Repressions-Demo am 22.3. mobilisierte.
Da ja an diesen Orten der Repression jeder ohne Anfangsverdacht verdächtigt und durchsucht werden kann, taten wir das auch. Das Aktions-Team bestand aus einer Gruppe zum großen Teil von SchülerInnen: Ein Mensch auf Stelzen und übergroßer Kamera auf dem Kopf; ein Mensch mit Stelzen, die eine andere an Stricken marionettenmäßig steuerte und die Größe der Passanten mit Maßband vermaß; Menschen mit Kameras; schwarzgekleidete ‚Spione‘.
Besonders unverdächtig aussehende Menschen wurden bei der Aktion von den Kameras verfolgt. Gleichzeitig schwärmten die Spione aus und löcherten die Passanten mit Fragen wie ‚Guten Tag, sie sind verdächtig. Haben Sie in den letzten 10 Jahren illegale Substanzen konsumiert?‘ oder ‚Haben Sie schonmal darüber nachgedacht, eine Straftat zu begehen?‘ und forderten sie auf, Ausweise und Tascheninhalt zu zeigen. Ausserdem teilten wir Flyer aus, die über die kriminalitätsbelasteten Orte und andere Gefahrengebiete aufklärten und für die Demo mobilisierten.
Auch sperrten wir den Hermannplatz und einen Teil des Kottbusser Tors in der Mitte mit Absperrband ab und errichteten auf der einen Seite ein repressives Szenario mit Kameras und Spionen. Hier versuchten wir die Passanten davon ab zu halten, das Absperrband zu passieren, da auf der anderen Seite nicht mehr für ihre Sicherheit garantiert werden könne. Viele Passanten liessen sich von den invasiven Fragen der Spione und der repressiven Atmosphäre der Pappkameras tatsächlich stark einschüchtern und trauten sich nicht das Gefahrengebiet zu verlassen. Wenn die Passanten es trotzdem schafften, sich aus der repressiven Atmosphäre zu befreien, wurden Sie auf der anderen Seite von lachenden Menschen mit Süssigkeiten und natürlich Flyern willkommen geheissen.
Die Aktion hatte besonders durch die Stelzenläufer sehr viel Aufmerksamkeit und wir konnten viele Flyer verteilen und Diskussionen führen. Mit der Aktion konnten wir auf die Orte der Repression aufmerksam machen und die dort praktizierte Repression ad absurdum führen.